»INRI®« Gallery Volker Marschall – Düsseldorf

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INRI® – Instrumentelle Macht in religiös inszenierten Hülsen
In den Gesellschaften der westlichen Welt wird Religion zunehmend als abgelöst betrachtet, was einen allgemeinen Verlust bemessbarer Werte und damit definierter Moral nach sich zieht. Viele, die sich persönlich gegenüber der christlichen Religion distanziert verhalten, handeln trotzdem wie Gläubige, die Gott substituieren. Sie setzen sich selbst in Abhängigkeit von Marken, Trends und Lifestyles, die durch globale Wirtschaftsmechanismen erzeugt werden. Die im Menschen angelegten Sehnsüchte, die ihn aus christlicher Sicht zu Gott hinziehen, und von ihm gestillt werden, werden umgeleitet in rituelle Ersatzhandlungen, die als hohle, aber scheinbar wirksame Hülsen übrig bleiben. Dies drängte mich zu einer quasi-religiösen Inszenierung ökonomischer Vereinnahmung, begleitet von globaler Ortlosigkeit und einem neuen Machtanspruch universeller Architektur. Die Verbindung meiner Arbeit mit dem als Werbeträger bekannten Leuchtkasten, soll den Charakter der Kunst als Ware betonen. Die assoziative Nähe von Leuchtkasten und Kirchenfenster bietet Raum, die profane und sakrale Symbolik, Fetisch und Heiligkeit, zusammenzuführen.

Der Kapitalismus als Religion: Der moderne Mensch definiert sich über Konsumrituale in den Shopping Malls, den Kathedralen der Postmoderne: Diese geben Halt und Identität: Zugehörigkeit wird erfahren durch die Integration in Kundenstämme: Verehrt wird das Produkt. –Ein Gefühl der Geborgenheit stellt sicht erst im Fond eines Mittelklassewagens ein und Intimität lässt sich nur noch durch Eiscremegenuss zelebrieren. Selbstbewusstsein ist ein Parfum, dessen trügerischer Hauch die Menschen auf der Suche nach ihrem Daseinszweck umgibt. Massenmedien übernehmen die Rolle von Seelsorgern, da sie sich des Menschen annehmen in einer Welt, die sich auch ohne diesen weiterdreht.

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INRI® – instrumentalised power under a constructed religious veil
Religion could be described, in the western cultures at least, as being apart or separated – adrift. This leads to a general loss of discernible values and consequently a definable morality. People who behave in a manner very distant to the Christian religions, do so in a similar manner to believers thus substituting God. They make themselves dependent on trademark products, trends and lifestyles dictated and created by global economic processes. Those human desires, that, from a Christian viewpoint, attract a person to God and are stilled by Him, are transgressed into empty but apparently effective rituals of substitution. This was my motivation for the herein described quasi-religious demonstration of an economic exploitation. Thus develops a global culture without roots and a new demand for power in it´s universal architecture. I have chosen to present my work in Neviges, in illuminated boxes as similarly windows in a cathedral would appear.

Here I have discussed an alternative to the Christian religion: capitalism as a religion. Modern man defines himself via consuming rituals in the relevant temples – the shopping malls. These rituals give him a sense of stability and identity. Belonging being defined by the customer base. The product being the centre of worship. A small piece of a perfect and safe world becomes reality when sitting behind the wheel of his opel astra and intimacy is an ice-cream called magnum. Mass media takes over the role of pastoral carers as people consume and exist in a world that would continue to rotate without them.